Show your work!

Wir haben den Dienstag zum #showtime-Tag hier auf dem artlaboratorium erklärt, weil wir – auch in Gesprächen mit anderen – festgestellt haben, dass wir viel zu wenig zeigen. Oder schon lange nicht mehr gezeigt haben. Und dann habe ich dieses Buch von Austin Kleon entdeckt (gibts auch auf deutsch, heißt glaube ich genauso). Nicht gerade ein Geheimtipp, das war ein New York Times Beststeller – was nichts anderes heißt, dass er einen Nerv getroffen hat und es vielen Leuten so geht.

Ich habe mal täglich gebloggt. @dailyperfectmoment ist ein Name, der noch aus dieser Zeit stammt … ein Teil davon war, in einer dunkleren Phase meines Lebens jeden Tag etwas wirklich Schönes zu entdecken oder zu machen. Und der andere Teil war ein gezieltes Training, um zwei Dinge abzulegen, die mir das Leben manchmal schwermachen: Perfektionismus und Introvertiertheit. Die Mischung bedeutet, dass man eigentlich nie gut genug ist, oder zeigefreudig genug, um etwas zu posten. Kennt Ihr? Deshalb ist das Buch von Austin Kleon wahrscheinlich ein Bestseller geworden.

Tägliches Posten ist ein gutes Training. Denn man kann wirklich nicht jeden Tag perfekt sein, und je öfter man etwas Unperfektes zeigt und die Welt geht nicht unter, wird es immer leichter. Kapitel 3 bei Kleon heißt: Teile jeden Tag etwas Kleines. Das Buch ist nicht nur toll geschrieben, sondern grafisch schön gemacht. Deshalb fand ich auch besonders klasse, wie er dieses Kapitel ganz einfach grafisch auf den Punkt gebracht hat:

Hier geht es nicht um Perfektionismus oder das Bedürfnis, möglichst wenig von sich selbst zu zeigen, sondern um das, was tägliches Posten/ Zeigen zur Folge hat: viele Ergebnisse. Ganz zwangsläufig, aber irgendwie auch ganz einfach.

Morgen erzähle ich, warum ich immer wieder 30 Tage-Projekte mache und was dabei passiert (ich weiß, es gibt 365-Tage-Projekte, aber dafür bin ich nicht gemacht). Für heute wäre es mir lieber, diese Botschaft an Euch rauszuschicken. Zeigt was, macht was, wartet nicht auf der perfekte Ergebnis oder den perfekten Zeitpunkt. Und wenn Ihr wollt, zeigt es hier. Kein Thema, keine Grenzen. Zeigt, was Ihr der Welt zeigen wollt, egal wo.

Katrin @dailyperfectmoment

4 thoughts on “Show your work!

  1. Oh, hier sprichst du was an…jetzt könnte ich gut mit dir ins Diskutieren kommen!
    Seit Jahren arbeite ich jetzt schon daran, Unperfektes zuzulassen und traue mich immer mehr, auch Dinge zu zeigen, mit denen ich nicht zufrieden bin. Aber erstaunlicherweise kommen gerade solche Posts bei anderen gut an…ich selbst kann wohl doch nicht beurteilen, ob etwas gut ist, oder nicht.
    Ich finde es ja auch gut, Dinge im Werden, Prozesse zu zeigen, doch man muss ja wohl nicht jeden ‘Pups’ posten, sowas gefällt mir gar nicht und stiehlt nur meine Zeit.

    Austin Kleon ist einfach großartig, bin auch begeistert von ‘Steal like an artist!
    Liebe Grüße

  2. Ja, ein ganz wichtiges Thema, wir können gerne die Diskussion eröffnen, denn das betrifft sicher ganz viele Leute. Und wie Du sagst, ist das Urteil der anderen immer viel gnädiger als unser eigenes. Bei meinen bestnine2019 war keine einzige Collage dabei, die ich zu meinen Lieblingen gezählt hatte – und eine, bei der ich wirklich gezögert habe, ob man sie wirklich posten kann. Das war lehrreich.
    Meine Regeln für mich sind
    – immer beste Qualität, wenn es um ‘richtige’ Posts geht. Also nur Dinge zeigen, hinter denen ich wirklich stehe, außer
    – work in progress, das darf unfertig oder auch mal nicht wirklich verheißungsvoll sein. Deshalb ja WIP. Und
    – Dinge, die schiefgegangen sind, darf man auch zeigen – als solches gekennzeichnet. Immerhin lernt man ja meist was draus!
    Und im Zweifelsfall sage ich mir: Ist ja mein Account, da darf ich zeigen, was ich will. Und ich mache die Dinge ja für mich, nicht für andere – auch wenn deren Feedback immer sehr willkommen und hilfreich ist!
    Liebe Grüße,
    Katrin

  3. Ein interessanter Post und ein Buch, das neugierig macht. Ich bin mir nicht sicher, wo ich mich einsortieren soll – bei mir ist esfrüher zeit-, heute eher stimmungsabhängig, ob ich einen Post ok finde oder nicht. Auf Instagram traue ich mich jedenfalls mehr….
    Lieb Grüße
    Chr6

  4. Ja, das stimmt. Auf Instagram zeige ich auch unperfektes und work in progress. Aber ich muss dennoch zufrieden sein, perfekt bin ich leider nicht.
    Liebe Grüße
    Ute

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