Gastbeitrag Michaela Müller: Sonnendruck auf Papier
Heute freuen wir uns: über einen Gastbeitrag von Michaela @muellerin_art
Sonnendruck auf Papier zeige ich heute als Gast hier im artlaboratorium.
Im Gegensatz zur Cyanotypie, die mit lichtempfindlichen Chemikalien arbeitet und immer blau ist, kann ich Sonnendrucke in allen Farben herstellen. Ich brauche dazu nur Wasser, Wärme (gar nicht unbedingt Sonne), hochpigmentierte flüssige Farbe, saugfähiges Papier, eine glatte Unterlage, sowie Blätter, Pflanzen oder andere flache Gegenstände zum auflegen und abdrucken. Schaut mir auf meine bunten Finger, ich zeige euch, wie es funktioniert. Bitte entschuldigt meine wackelige Kameraführung, auf meinem Balkonarbeitsplatz hatte ich kein Handystativ.
Mehr Blau gibt es bei mir auf dem Blog und natürlich auf Instagram @muellerin_art
Schöne Sommertage! Michaela
Künstler-Inspiration: André Breton – Cadavre Exquis
Sicher kennt Ihr das Kinderspiel, bei dem man Figuren aus mehreren Teilen zusammensetzt, also Hut, Kopf, Bauch und Beine, das sogenannte Cadavre Exqui.
Das Prinzip des Cadavre Exquistammt ursprünglich von André Breton. Er entdeckte es 1925 als eine Methode, dem Zufall bei der Entstehung raum zu geben.
Der Name leitet sich übrigens von Bretons erstem Satz Le cadavre-exquis-boira-le-vin-nouveau (frz. = „Der köstliche-Leichnam-wird-den-neuen-Wein-trinken“) ab.
Es funktioniert ganz einfach: jeder Teilnehmer erhält ein Blatt Papier, auf das man ein Wort schreibt oder ein Bild malt, es dann umknickt und an den Nächsten weitergibt, ohne das er den vorherigen Teil kennt.
Am Ende breitet man das fertige Bild auseinander und so entsteht eine Art von kollektiver Collage. Ich finde man sieht es den Bilern an, das sie dabei eine Menge Spaß gehabt haben.
Hier habe ich noch einen sehr schönen Blogbeitrag mit vielen Beispielen zum Cadavre Exquis geunden: poulwebb.blogspot.com
Unser Experiment
Zusammen mit meiner Tochter und einer Freundin haben wir uns eine etwas andere Variante überlegt.
1. Wir haben 3 Papiere genommen und alle durch ein gemeinsames Element verbunden, um eine kleine Orientierung zu haben und es dann zerschnitten.
2. Jeder von uns hat drei Papierstücke bekommen und durfte sich aus diesem Materialfundus seine Lieblingsstücke aussuchen.
3. Hier sind unsere Collagen, die daraus entstanden sind. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, wie jeder heimlich seine Collage gebastelt hat und ich finde, es ist eine ganz schöne Gesamtcollage entstanden, die man auch noch untereinander tauschen kann.
Probiert es doch mal, es macht wirklich Spaß, besonders mit Kindern und Personen, die sonst gar nichts mit Collagen nicht zu tun haben.
Weiter geht es mit dem Thema: Gut fotografieren mit jeder Kamera. Denn die beste Kamera ist immer die, die man dabei hat. Der wichtigste Faktor für gutes Fotografieren ist auch das Thema heute: Licht. Wenn ich die Wahl hätte, dann wäre mir ein tolles Motiv mit perfektem Licht, aber kleinerer Kamera immer lieber als eine Profikamera und belangloses Licht. Das Video oben zeigt, wie Licht ein Motiv verändert.
Und das zweite Video heute zeigt, warum man möglichst nie (NIE, NIE, NIE) in Kunstlicht fotografieren sollte – bzw. nicht mit mehreren Lichtquellen. Im Zweifelsfall ist ein dunkleres Bild besser als eins mit Kunstlicht, denn Aufhellen lässt sich ein Foto in jedem Bildbearbeitungsprogramm mit einem Klick. Viele Fotografen fotografieren sogar extra dunkler, denn auf diese Weise sind die Farben nachher ‘knackiger’ und leuchtender.
Also, ran an die Kameras/ Handys. Eine schöne Woche! Katrin @dailyperfectmoment
Künstler-Inspiration: Goethes Farbkreis
Seit Corona sitze ich immer mal wieder in Webinaren oder höre Podcasts (oder die Sommer-Interviews von Michaela und Susanne). Ich bin eigentlich kein ‘Hörer’ und werde dann eher ungeduldig – wenn ich nicht meinen Händen nebenher etwas zu tun gebe. Z. B. Farbkreise ausmalen – frei nach Goethe, dessen Farbkreis-Bild die Idee zu Kreisen und anderen Strukturen lieferte.
Ich nehme alte Buchseiten und zeichne einfach mit einem Bleistift ein paar Linien oder Kreise … im Augenblick habe ich die Einzelseiten vorsichtig von hinten mit etwas Masking Tape zu einem provisorischen Leporello zusammengeheftet. Eigentlich will ich die Blätter irgendwann in meine Collagen einarbeiten.
Wer sich näher mit Goethes Farbenlehre beschäftigen will: Ich habe seinen Farbkreis kurz nachgezeichnet, zum Downloaden und Ausmalen.
Ein paar schnelle Tipps für eure nächsten Städtereise: wie ihr direkt vor Ort ein schnelles Sommereisetagebuc machen könnt und es zuhause nur noch mit Fotos ergänzen müßt.
1. Materialsammlung
Meine erste Anlaufstelle sind immer die Touristen Informations Center, die es inzwischen in jeder größeren Stadt gibt. Hier findet ihr jede Menge Material, mit dem ihr euer Sommerreisetagebuch füllen könnt: schöne Flyer, Postkarten und Stadtpläne. Ich mg eine bunte Mischung, manche Flyer haben einfach schöne Typografie und Wrter, die irgenwo dazwischen passen.
2. Materialauswahl
Erstmal verschaffe ich mir einen groben überblick, was ich mir vielleicht noch anschauen möchte und was ich vielleicht als Schmuckelemente verwenden könnte. Alles was mir gefällt, schneide ich aus und die Reste entsorge ich meistens direkt, sonst wird der Papierberg ganz schnell sehr groß und unübersichtlich.
3. Los geht’s …
Jeden Tag neme ich mir abends ein paar Minuten Zeit, alles Gesammelte einzukleben und ein paar Notizen dazuzuschreiben. Ich suche mir die schönsten Bilder aus den Flyern aus, ein paar Informationen und die eine oder andere Überschrift und klebe daraus zusammen mit Masking Tape ein paar schnelle Seiten. Wenn man das am gleichen Tag macht, kann man sich gut auf ein paar Details und einzelne Impressione beschränken.
4. Einfach drauflos kleben
Kleine Sammelstücke wie Eintrittskarten und Visitenkarten lassen sich schnell zu einer kleinen Collage zusammenstellen und die einfach mit ein paar ausgerissenen Papierstücke mit dem Namen der Stadt oder auch nur Farben ergänzen.
5. Nicht zuviel nachdenken!
Manchmal macht es einfach die bunte Mischung …. alles was euch gefällt ohne viel nachdenken zusammekleben.
6. Ausklappbare Seitenteile
Wenn der platz mal nicht reicht oder thematisch etwas gut passt, klebe ich mit Maskingtape einfach noch einen ausklappbaren Teil wie zum Beispiel eine Postkarte dran (das knnt ihr im Film ganz gut erkennen).
7. Freie Flächen für Fotos lassen…
Mit den Reststücken beklebe ich noch ein paar weitere Seiten, die ic dann zuhause mit Fotos fülle.
8. Habt Spaß! Es muss nicht perfekt sein…
Ich finde nichts ist schlimmer, als Ewigkeiten im Urlaub mit seinem Reisetagebuch zu verbringen und zuhause ist man ja meistens wieder viel zu schnell im Alltagsgeschehen und so wachsen die Berge an Urlaubserinnerungen und Fotos in Kisten.
Vermutlich ist mein Fernweh schuld (eigentlich wollte ich diesen Sommer in Granada verbringen) – viele Projekte enden bei mir gerade als Mobile, die entspannt frei im Raum schwingen. So auch die Matisse-Inspiration vom Samstag.
Das Projekt dauert keine fünf Minuten: Ich habe die Formen aus Fotokarton zugeschnitten. In A4-Größe, da reicht eine Lage Karton (wenn man den Schwerpunkt des Mobiles nach unten hängen lässt). Löcher stanzen und dann mit Schnüren verbinden. Ich will das bei Mobiles meist möglich transparent; Nylonfaden ist aber zu sperrig – die Knoten werden dick und halten nicht gut, und bei dickerem Faden und Mobile-Teilen mit geringem Gewicht sind die Fäden nachher auch nicht gerade. Deshalb habe ich transparentes Gummi verwendet, wie man es zum Auffädeln von Perlen verwendet.
Wenn Ihr Inspirationen umgesetzt habt, zeigt sie doch unter #sommerakademie!
Fotokurs, Teil 2: Schärfe, oder warum man mit dem Handy nicht zoomen sollte
Unser Minifotokurs geht weiter. Heute geht es um Schärfe, und das ist so ziemlich der einzige Punkt, an dem Handykameras wirklich schwächeln. Theoretisch stellen sie alles automatisch scharf, und das ist für Streetfotografie oder wenn es schnell gehen soll auch eine gute Sache. Allerdings sollte man mit dem Handy auf keinen Fall zoomen. Warum, erklärt das Video, nämlich den Unterschied zwischen optischem und digitalem Zoom.
Und dann gibt es noch DEN Trick, der für scharfe Fotos wichtig ist; und der ist so banal, dass man ihn meist vergisst.
Künstler-Inspiration: Henri Matisse (und Gelliprint-Workshop)
Wie schön, dass Niki de Saint Phalles Nanas anscheinend tatsächlich Einige von Euch zum Mitmachen inspiriert haben … denn genau das ist ja die Idee unserer samstäglichen Künstler-Inspirationen. Und heute geht es weiter mit einem weiteren großen Künstler: Henri Matisse. Im Video oben erfahrt Ihr wieder etwas über seinen Background, und was seine Scherenschnitte so besonders macht. Aus heutiger Perspektive vergisst man manchmal, dass so etwas – oder Nikis Nanas – damals regelrechte Skandale waren.
Für das heutige Projekt – in dem ich Schablonendruck mit der Gelliplatte zeigen möchte – habe ich mir Matisse’s florale Formen ausgesucht, hier aus einem Ausstellungsplakat.
Matisse hatte Papiere verwendet, die mit Farbe angepinselt worden waren. Aber da sich doch Einige von Euch für Gelliprint interessieren, habe ich die heutige Inspiration für einen Workshop im Gellidruck genutzt. Ich habe ja bereits erklärt, wie man auch ohne Gelliplatte Monoprints machen kann – für alle, die noch einsteigen wollen.
Für den heutigen Gelliprint-Workshop habe ich Matisse-inspirierte Formen ausgeschnitten, die ich als Schablonen benutze, aber auch (wie im vorletzten Video zu sehen) als Teile der fertigen Ergebnisse. Im Video oben zeige ich, wie man mit einem Druckvorgang gleich drei verschiedene Papiere bedrucken kann – und dazu am Ende noch eine fast saubere Gelliplatte hat, die kaum gereinigt werden muss. Egal, wie oft ich mit der Gelliplatte drucke, es ist immer wieder einfach genial.
Viel Spaß auch diese Woche, passt auf Euch auf und zeigt gerne auf Instagram, wenn Ihr die Inspirationen in eigene Dinge umsetzt: unter #sommerakademie können wir es dann anschauen und uns daran freuen.
Heute gibt es den ersten Teil einer kleinen Sommereisetagebuch – Inspiration. Ich zeige euch, wie Ihr in ein paar Minuten ohne großen Aufwand ein paar schöne Reisetagebuchseiten gestalten könnt.
Ihr seid live dabei, wie ich unsere Museumfundstücke verarbeite.
Ich wünsche Euch viel Spaß dabei und freue mich zu hören, wie es Euch gefällt, auch über Anregungen und Tipps …
Ich habe zum ersten Mal ein Video gemacht…. übrigens in Zusammenarbeit mit meiner Tochter, die dann am Ende aus vielen kleinen Filmen diesen gemacht hat.
Eine Freundin erzählte kürzlich, dass ihr in einem Fotokurs gesagt wurde, dass man eine Spiegelreflexkamera brauche, um gute Fotos zu machen und eine andere Freundin, dass Automatikmodus ja wohl verpönt sei. Stimmt beides nicht. Es gibt ein paar Dinge, auf die man achten sollte, aber gute Fotos kann man auch mit kleinen Kompaktkameras oder Handys machen.
In den nächsten Wochen gibt es hier während unserer #sommerakademie immer montags Minikurse (wenige Minuten lang), um die wichtigsten Dinge zu zeigen.